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OG, Jugend, Sonstiges, Presse

Offener Brief zum Hallenbad als Gegenstand einer kommunalpolitischen Prüfliste

Veröffentlicht: 21.10.2012
Autor: Vorstand der DLRG-Ortsgruppe Lilienthal e.V.

An die Wählergemeinschaft und alle im Lilienthaler Gemeinderat vertretenen Parteien

Foto: Wümme-Zeitung 24.10.2012
Foto: Wümme-Zeitung 24.10.2012

Sehr geehrte Damen und Herren,

wie wir aus der Zeitung erfahren haben, werden - ausgehend von einer Prüfliste der Wählergemeinschaft – z. Zt. Überlegungen angestellt, das Lilienthaler Hallenbad in eine Stiftung zu überzuführen bzw. an einen Verein zu übergeben. In diesem Zusammenhang soll auch die Frage nach einer Stillegung der Einrichtung und ein Verkauf des Grundstückes im Raum stehen.
Wir möchten Ihnen im Namen unserer Mitglieder unser blankes Entsetzen und unsere Enttäuschung darüber mitteilen, dass nun nach sechseinhalb Jahren die Gemeinderatsmitglieder ähnliche Überlegungen anstellen wie schon damals die Verwaltung. Wir erinnern deshalb an unseren Offenen Brief vom 9. Mai 2006, den das eine oder andere Mitglied des Gemeinderates noch vor Augen haben müsste, da er breit in der Öffentlichkeit diskutiert wurde. Selbst auf die Gefahr hin, uns zu wiederholen, bitten wir Sie, Folgendes zu bedenken:

Die DLRG-Ortsgruppe Lilienthal hat sich seit der feierlichen Einweihung des Bades im Jahr 1977 erfolgreich und ausschließlich gemeinnützig um eine sinnvolle und – wie wir meinen – auch attraktive Nutzung unseres Hallenbades bemüht. Wenn nun Überlegungen angestellt werden, die bis zur Schließung des Hallenbades gehen könnten, setzen die Verantwortlichen dabei die Existenz unseres traditionsreichen über 1000 Mitglieder zählenden Vereins aufs Spiel, denn unsere Arbeit steht und fällt mit der Nutzung der Schwimmhalle.
Wir sind als Ehrenamtliche schwerpunktmäßig in der Schwimmausbildung, im Katastrophenschutz, in der Ersten Hilfe, im Sanitätsdienst, im Tauchunterricht und in der Jugendarbeit tätig. Durch uns wurde in der Vergangenheit eine Vielzahl von Jugendlichen an ehrenamtliche und gemeinnützige Arbeit herangeführt. Vielen Jugendlichen konnte wegen ihrer Tätigkeit für die DLRG eine Lehrstelle oder ein Studienplatz vermittelt werden.
In unserem Verein haben ca. 10 200 Lilienthaler das Schwimmen erlernt, erhielten über 1100 Menschen eine Ausbildung als Rettungsschwimmer, absolvierten ca. 150 Personen einen Tauchkursus mit abschließender Prüfung, erwarben ca. 200 Jugendliche und Erwachsene die Lehrbefähigung Schwimmen und 5 die Lehrbefähigung Tauchen. An jedem Donnerstag (jetzt freitags) stellen sich uns 40 ehrenamtliche Helfer zur Verfügung.

Bei einer Überführung des Hallenbades in eine Stiftung müsste man unter der augenblicklichen Zinsertragslage von ca 2% bei der Höhe des Stiftungskapitals von einem zweistelligen Millionenbetrag ausgehen. Wir kennen niemanden, der diese Summe aufbringen könnte. Auch eine Übernahme des Hallenbades in unser Vereinsvermögen wäre mehr als illusorisch. Laut Satzung unserer im nächsten Jahr 100-jährigen Organisation ist es unsere vornehmste Aufgabe, Menschen vor dem „nassen Tod“ zu bewahren, was wir in erster Linie durch unsere vergleichsweise preiswerten und hochwertigen Schwimmkurse vorbeugend erreichen. Denn jeder, der das Schwimmen erlernt hat, kann nicht mehr so leicht ertrinken. Als Betreiber eines öffentlichen Hallenbades, was uns satzungsgemäß gar nicht erlaubt ist, wären wir gezwungen, marktübliche Kursgebühren zu erheben, die automatisch ärmere Bevölke-rungsschichten ausschließen. Dies würde auch für eine Stiftung zutreffen.
Bedenken Sie bitte weiterhin, dass das Lilienthaler Hallenbad einmal aus öffentlichen Mitteln gebaut wurde und eine Nutzungsänderung oder ein Verkauf ohne Einbeziehung dieser Öffentlichkeit einen Affront gegenüber allen Lilienthaler Bürgern darstellt. Viele junge Familien haben sich auch wegen der Schwimmkursangebote vom Babyalter an für den Wohnort Lilienthal entschieden. Niemand von Ihnen käme auf den Gedanken, beispielsweise das Feuerwehrgerätehaus samt Feuerlöschfahrzeugen aus Kostengründen in eine Stiftung zu überführen oder abzuschaffen.
Schon durch die Übertragung dieser öffentlichen Einrichtung in die gemeindeeigene WBL (Wirtschafts-betriebe Lilienthal) GmbH wurde in der Vergangenheit der Öffentlichkeit und ihren politischen Gremien die Kontrolle entzogen. Seit der Umwandlung bestimmen nicht mehr die gewählten Vertreter der Bürger, sondern nur noch die Geschäftsführung der WBL über das Schicksal des Hallenbades.
Bitte tun Sie alles in Ihrer Macht Stehende, um zu verhindern, dass eine Schließung, ein Verkauf bzw. eine Überführung des Hallenbades in eine Stiftung zustande kommt.
Wir bieten - wie schon 2006 - an, Ihnen bei allen zukünftigen Planungen zur Hallenbadnutzung als erfahrene Gesprächspartner zur Seite zu stehen. 
Eine Kopie dieses Briefes wurde allen in Lilienthal verbreiteten Presseorganen und allen vor Ort tätigen Vereinen übergeben.

Mit freundlichen Grüßen
DLRG Lilienthal e.V. Vorstand

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