Ein Bericht aus dem WESER-KURIER.

LANDKREIS. Das Hochwasser an Elbe und Jetzel rief auch die Katastrophenschützer des Wasserrettungszuges Cuxhaven-Osterholz auf den Plan. 24 Spezialisten machten sich auf den Weg in die Landkreise Lüneburg und Lüchow-Dannenberg. Gemeinsam mit anderen Helfern retteten sie eine ganze Siedlung vor den Fluten. Die örtliche Feuerwehr hatte die Häuser und Stallungen in Laasche bereits aufgegeben. In der Nacht vom 7. auf den 8. April drohte der Deich bei Laasche zu brechen. Das Wasser hatte die Deichkrone erreicht. Unzählige Sickerstellen weichten den Schutzwall noch weiter auf. Ein katastrophales Bild für den Führer des Katastrophenschutzzuges, André Schurig.

Die Helfer liessen ihre Boote unmittelbar nach der Ankunft zu Wasser und luden palettenweise Sandsäcke ein, um den Deich noch in der selben Nacht zu erhöhen. Nach Sonnenaufgang dichteten die DLRG-Taucher den Deich mit einem bereits 1997 beim Oder-Hochwasser entwickelten Verfahren ab. Sie bedeckten die grüne Mauer von der Krone bis zum Fuss mit Silo-planen und beschwerten den künstlichen Schutzfilm mit Sandsäcken. Wie bei einem Vakuumfolienschweissverfahren saugte sich die Folie unter Wasser an die Deichoberfläche, was die Sickerstellen zum Versiegen brachte. "Die Einwohner konnten aufatmen", berichtet der technische Leiter im DLRG-Bezirk Cuxhaven-Osterholz, Dr. Jürgen Laudien. Die Menschen aus Laasche hatten nicht nur um ihre Häuser gebangt, sondern auch um das Vieh. Kühe und Schafe waren nicht mehr rechtzeitig evakuiert worden.

Die Helfer retteten die ahnungslosen Tiere vor dem Tod durch Ertrinken. Elf Cuxhavener und 13 Osterholzer bilden im Wasserrettungszug Cuxhaven-Osterholz ein Team. Die Mannschaft wurde nach dem Jahrhunderthochwasser an der Elbe im Jahr 2002 aus der Taufe gehoben. Die Helfer kommen aus den DLRG-Ortsgruppen Cuxhaven, Hagen, Lilienthal, Osterholz-Scharmbeck und Wehdel, berichtet Bezirksleiter Hans-Henning Reinsch. Koordiniert wurde der Grosseinsatz für die DLRG durch den Landeseinsatzleiter Wolfgang Leskau aus Stade, der insgesamt 600 ! DLRG-Helfer ins Katastrophengebiet schickte.

Inzwischen sind die Pegel an der Elbe wieder gefallen. Das Wasser gibt die Landschaft in den Landkreisen Lüneburg und Lüchow-Dannenberg langsam wieder frei. Der technische Einsatzleiter des Wasserrettungszuges Cuxhaven-Osterholz, Dr. Jürgen Laudien, war mit dem Einsatz des Zuges Cuxhaven-Osterholz zufrieden. Er lobte insbesondere die Zusammenarbeit mit anderen Hilfsorganisationen im Katastrophengebiet an der Elbe.